Aids: Eltern lehnen Behandlung ihres Kindes ab

Symbolbild Baby
Symbolbild Baby(c) Clemens Fabry
  • Drucken

In Graz wird ein elf Monate altes Kind gegen den Willen der Eltern gegen Aids behandelt. Die Eltern behaupten, Aids gebe es gar nicht.

Der Fall erinnert an Olivia P., die in den 90er-Jahren an Krebs erkrankte und nicht behandelt werden durfte. Nun handelt es sich um ein elf Monate altes Mädchen, das vermutlich beim Stillen mit dem HI-Virus angesteckt wurde. Die Eltern des Kindes behaupten, Aids gebe es nicht und verweigerten eine Behandlung. Auf behördliche Weisung kümmern sich nun die Ärzte in der Grazer Kinderklinik um das Mädchen, berichten ORF und Kleine Zeitung. Es wird gegen Aids behandelt.

Das Mädchen wurde mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung ins Spital gebracht, da wurde die Ansteckung mit dem HI-Virus festgestellt. Die Eltern des Kindes, beide sind HIV-positiv, vertreten den Standpunkt, dass Aids eine Allergie sei, die Schulmedizin und die Medikamente würden dem Mädchen schaden. 

So wie bei Olivia P. dürften sich die Eltern auch diesmal auf Ryke Geerd Hamer berufen, der sich als Gründer der sogenannten "Neuen Medizin" bezeichnet. "Wir wissen, dass es Aids nicht gibt, haben selbst auch alle Medikamente abgesetzt", wird der Vater des Mädchens in der "Kleinen Zeitung" zitiert. Er befürchtet, dass die Schulmedizin sein Kind "zu Tode therapiert". 

Die jetzige Behandlung sei auf alle Fälle notwendig, sagte der Leiter der Grazer Kinderklinik gegenüber dem ORF. Er hofft noch auf eine Kooperation mit den Eltern: "Aber die Obsorge über die medizinische Betreuung liegt jetzt bei den Behörden". 

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Eltern wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung. Die Eltern hingegen zeigten die Grazer Ärzte an, sie sprechen von Verbrechen gegen die Menschheit.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.