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Tábor 2001: Ein Sommerlager für die Kinder von Ocland

Für 75 rumänische Waisenkinder stellte ein Team des niederösterreichischen Landesverbandes nun schon zum zweiten Mal ein unvergessliches Sommerlager auf die Beine.

VON SUSANNA SCHNEIDER
Fotos: Richard Hauer



Engagement für die Kinder von Ocland: Hans Koller

Die Waisenkinder von Ocland hatten jahrelang keinen Grund, sich auf den Sommer zu freuen. Während des gesamten Juli und August wird ihr Kinderheim im rumänischen Siebenbürgen geschlossen. Für die Kinder hieß es dann Jahr für Jahr, ihre wenigen Habseligkeiten zusammenpacken, um für zwei Monate auf andere – teilweise völlig überbelegte – Heime im Land aufgeteilt zu werden. Die enorme psychische Belastung war allen Waisen anzusehen, wurden sie doch alljährlich aus ihrer Gemeinschaft und ihrer vertrauten Umgebung herausgegerissenen.


Im Kinderheim von Ocland leben 150 Kinder. Während der Ferien ist das ehemalige Gefängnis geschlossen und die Kinder werden auf andere Heime in ganz Rumänien aufgeteilt.

Das sollte sich im Sommer 2000 schlagartig ändern. Auf das Schicksal der Kinder von Ocland aufmerksam geworden, stellte ein Team erfahrener Pfadfinderleiter aus Niederösterreich gemeinsam mit Mitarbeitern des Jugenddorfes Lokod ein zweiwöchiges Sommerlager für die 75 Waisen auf die Beine. Gruppen, Gilden und Pfadfinderfreunde aus ganz Niederösterreich lieferten die finanzielle Grundlage. Anfängliche sprachliche Barrieren
waren rasch überwunden – schließlich sprechen alle Kinder Ungarisch. Tábor 2000 wurde für alle 90 Beteiligten zu einem großartigen Erlebnis.


Tábor 2001: Ein Zeltlager für Waisenkinder

Auf Tábor 2000 folgte Tábor 2001

Die vorjährige Arbeit sollte nicht umsonst gewesen sein und die bereits bestehenden Freundschaften wollten gepflegt werden. Auch heuer fanden sich wieder freiwillige Helfer, die einen zweiwöchigen Aufenthalt in Rumänien nutzten, um die 75 Waisenkinder zu betreuen und den Jugendlichen aus Lokod neue Gruppenspiele, Bastelmethoden und Gruppenarbeit näher zu bringen. Der Empfang war eine Wucht, denn die Kinder erwarteten die österreichischen Freunde schon ungeduldig. Nach einer langen Begrüßung und einer Einführung in das Lagerleben und die Örtlichkeiten wurde gleich
mit den Programm begonnen.


Die 16-jährige Maria hat ihr ganzes bisheriges Leben in Heimen verbracht. Seit 10 Jahren lebt die Berufsschülerin in Ocland.

Es wurde wieder sehr viel Wert auf Gemeinschaft gelegt und wir gestalteten das Programm immer in Gruppenspielen. Am den Abenden durften
natürlich die Lagerfeuer nicht fehlen. Wir veranstalteten Wanderungen, einen Ausflug mit Pferdewagen und bauten sogar Laubhütten. Auch ein Handwerkstag wurde abgehalten und eine Nacht unter freiem Sternenhimmel verbracht. Die zwei Wochen vergingen wie im Flug und der Abschied fiel allen Beteiligten schwer.

Ein Dank an alle Spender

Auch im Jahr 2001 konnten wir aufgrund der zahlreichen Spenden den Kindern Rücksäcke, Schultaschen, Hygienematerial, Baseballkappen, Bastelmaterial, Spielzeug und Schreibutensilien übergeben. Die Freude war gewaltig. Die Spenden trugen dazu bei, dass das Team jeden Vormittag ein anregendes Programm erarbeiten konnte und die Kinder in kreativen Bereichen gefördert wurden.


Auch die Kinder von Ocland lieben es unbeschwert und fröhlich

Für mich war es der erste Kontakt mit Rumänien – negative Mundpropaganda über das Land und dessen Bewohner konnten die Begeisterung sowie die Bereicherung nach diesem Aufenthalt nicht schmälern.

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